KULTURELLES ERBE

Die zahlreichen steinernen Zeugen der Geschichte und Kultur von Santa Maria del Camí umfassen beeindruckende Beispiele ziviler und religiöser Architektur sowie Darstellungen aus einer eher von der Industrie geprägten Epoche, in der uns der Tourismus noch fremd war. Eingangsportale mit Bögen aus Kalk- oder Sandstein, Mauern und Wände aus diesen hochwertigen Materialien, Randsteine von Brunnen und Zisternen, Arbeiten aus Schmiedeeisen usw. ließen beeindruckende Herrenhäuser, Hotels, Mühlen, Klöster und einen alten Bahnhof entstehen.

Casa de la Vila

Erbaut: 1566

  • War einstmals die Cúria del Batlle i Escrivania (Sitz des Bürgermeisters und Schreibstube) von Santa Maria.
  • Das Haus verfügte über einen Versammlungsraum, ein Gefängnis, ein Mietshaus sowie Zimmer für den Magnífic Jutge de la Règia Cort (Ehrenwerten Richter des Königshofes).
  • Die Renaissance-Fassade zeichnet sich durch einen weiten Säulengang mit zwei herabgesetzten Bögen und zwei Balkonfenstern aus.
  • Beispiel ziviler Architektur.
  • 1926 restauriert
Casa-de-la-Vila

Posada de Son Llaüt

Erbaut: 1625

  • 1625 im Auftrag von Frau Quitèria Ballester erbautes Haus.
  • Es befindet sich an der Kreuzung der Straßen nach Muro, Sóller und Palma.
  • War im Laufe des 19. Jahrhunderts Gasthaus, Café und Geschäftsladen.
  • 1882 restauriert.
  • Geburtshaus von Bartomeu Simonet i Canyelles, berühmter Sohn der Vila de Santa Maria.
Posada-de-Son-Llaüt

Ca s'Apotecari

1710 errichtetes Gebäude

  • Im Besitz der Familie Far.
  • Hier befand sich die Apotheke von Mateu Calafat i Canyelles.
  • Im Stile eines Herrenhauses errichtet.
  • Beeindruckt durch seine Vorhalle mit Kragsteinen und die verzierten Balkone.
  • Gepflasterte Dachterrasse mit einer Sitzbank aus Naturstein und schmiedeeisernem Geländer.
  • Heute befinden sich hier die Bürostellen der Gemeindeverwaltung Santa Maria.
Ca-s’Apotecari-o-Can-Far

Cas Metge Rei

1674 erstmals urkundlich erwähnt

  • War das Haus der Familie Mates de Son Roig de Coanegra.
  • Das heutige Gebäude wurde im Auftrag des Arztes Bartomeu Mates erbaut.
  • Wurde Anfang des 19. Jahrhunderts von den Cabot (alias 
  • Rey) erworben, einer ursprünglich aus Bunyola stammenden Familie.
  • Die Cabot aus Santa Maria waren auch unter dem Beinamen Metge Rei bekannt, den sie den drei aufeinander folgenden Ärztegenerationen ihrer Familie verdankten.
  • Hier wurde Monsignore Miquel Cabot geboren, der als Missionar in Amerika tätig war.
  • In ihrem Testament hinterließ Frau Margalida Calafat i Cabot das Haus 1983 der Kirche von Santa Maria.

1987 übertrug Pere Rosselló i Far das Cas Metge Rei als Schenkung an die Gemeindeverwaltung von Santa Maria del Camí.

Cas-Metge-Rei
  • In dem einstigen Familiensitz, der umgestaltet und restauriert wurde, sind heute die Gemeindebibliothek und das Seniorenheim untergebracht.
  • Die im Ort einmalige Fassade ist mit Einlagen aus schwarzem Basaltgestein verziert.
  • Im linken Teil des Gebäudes befindet sich ein großes Kreuz, das aus den gleichen schwarzen Steinen angelegt ist und das als Haltepunkt auf dem Kreuzweg während der Fastenzeit diente.
  • Der Eingangsbereich ist im neoklassizistischen Stil gehalten.
  •  

Posada de Son Seguí

Erbaut: 1840 

  • Befand sich einst im Besitz von Josep de Olesa y Rosellón, Herr des Landgutes Son Seguí.

Es war das Sommerhaus der Herren von Son Seguí.

Posada-de-Son-Seguí

Parròquia de Santa Maria del Camí i Sagrat (jardí)

Parròquia de Santa Maria del Camí

14. Jahrhundert

  • Ursprünglich aus Holz errichtete Kirche. Im Barockstil gehalten.
  • Mit dem Kirchenbau wurde im Jahre 1714 unter der Leitung vom Baumeister Lluc Mesquida begonnen. 1737 war die Kirche fertiggestellt.
  • Die Altaraufsätze stammen aus der Hand von Bruder Albert Borguny.
  • Innen ist die Hallenkirche auf jeder Seite ist mit sechs Seitenkapellen versehen.
  • Die Kapelle im linken Flügel, die Capilla del Roser oder Capilla Fonda, ist im neoklassizistischen Stil gehalten.
  • Der Glockenturm wurde zwischen 1751 und 1753 errichtet. Die blauen Wandfliesen stammen aus Barcelona.
  • Die Glocken tragen die Namen Margalida und Bàrbara.
Parròquia-de-Santa-Maria-del-Camí-i-Sagrat-(jardí)

Sagrat (Garten)

  • War der erste Friedhof von Santa Maria.
  • Bereits am 23. November 1395 schrieb der Priester und Gemeindepfarrer von Santa Maria, Bernat Mota, dass ein Friedhof vorhanden ist, der am Weg nach Muro liegt (hi ha un fossar que afronta ab lo camí qui va a Muro).

Posada de Son Torrelleta - Son Berenguer

Der heutige Bau stammt aus dem Jahr 1940

  • Das Landgut Son Torrelleta ist eine typische mallorquinische possessió in Santa Maria, die am Cami de Coanegra liegt.
  • Sie befindet sich im Besitz der Familie Pisà Torrelletes. 
  • Die Fassade ist mit der Sgrafitto-Technik bearbeitet und stellt Quadersteine dar.
  • Zugang zum Hochweg, der von einer mit Balustern gesäumten und mit geometrischen Motiven verzierten Brüstung geschlossen ist, erhält man über einen dreistufigen Durchgang.
Posada-de-Son-Torrelleta-Son-Berenguer

Plaça Robiol

Erbaut: Ende 18. Jh. – Anfang 19. Jh.

  • Dieses stilvolle Ensemble aus Gebäuden unterschiedlicher Größe, die C-förmig angeordnet sind, stellt einen ungewöhnlichen Winkel des Ortes dar. Einige der Gebäude sind Wohnhäuser, andere wiederum sind Pforten von Wohnhäusern, deren Eingänge sich in anderen Straßen befinden.

Convent de Nostra Senyora de la Soledat o Convent dels Mínims

Wurde 1682 gegründet und 1683 gesegnet

  • War das Kloster des Paulanerordens – l’ordre dels frares Mínims.
  • Die Errichtung des Klosters erfolgte unter der Leitung des Baumeisters Lluc Mesquida.
  • Das Klostergebäude besitzt einen rechteckigen Grundriss mit einem großen Kreuzgang und einer Kirche im Barockstil.
  • Die Fassade umfasst drei Stockwerke: Erdgeschoss, erster Stock und zweiter Stock.
  • Das Eingangsportal ist ein in Sandkalkstein gefasster Flachbogen, das mit einem geformten Regengesims sowie einem Wappen versehen ist.
  • Im Kloster befinden sich insgesamt zehn Kapellen, in seiner Apsis ist eine kleine Fensterrose eingearbeitet und über dem Portal ist das Wappen der Familie Conrado angebracht.
  • Der im Renaissance-Stil gehaltene Kreuzgang besitzt einen quadratischen Grundriss. Er ist von einer Galerie mit Säulen umzogen, die auf Sockeln und Kapitellen mit Voluten ruhen sowie herabgesetzte Bögen mit einem Architrav tragen.
  • Im gepflasterten Kreuzgang sind noch zwei antike achteckige und mit dem Wappen der Familie Conrado versehene Zisternen erhalten (eine dritte, in der Mitte des Kreuzgangs befindliche Zisterne ist neuerer Bauart).
  • Ursprungsort der Mandelmilch, dem typischen Weihnachtsgetränk in Santa Maria del Camí.
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Els Hostals

Anfang 1680

  • Anfang 1680 entstandenes Viertel von Santa Maria.
  • An der alten Straße von Palma nach Inca gelegen, entstand dieses Viertel aus den Niederlassungen der ehemaligen Grundherrschaft Santa Maria del Camí aus dem 17. Jahrhundert.
  • Der Name geht auf die zahlreichen Gasthäuser zurück, die sich hier einst befanden.
  • Am 22. Januar 1639 wird die Bezeichnung Hostalet von Santa Maria erstmals erwähnt, die sich an den Straßen nach Inca und Bunyola befand. 

Bereits 1680 gab es hier zwei Gasthäuser, von denen eins unter dem Namen l’hostal de’n Morell (Can Calet) bekannt war und an der Straße nach Sóller lag (Carrer Llarg).

Els-Hostals-2
  • Mit der Gründung einer Stadt rund um den Platz und der Entstehung der Siedlung Hostals gegen Ende des 17. Jahrhunderts war der Ort in zwei getrennte Ortskerne geteilt (la Vila – els Hostals), ohne dass ein geplantes Bebauungsverfahren zu einer Vereinigung geführt hätte.
  • Zwei Jahrhunderte lang war die einzige Verbindung die Carrer Llarg (die alte Straße nach Sóller oder Bunyola).
  • Es dauerte bis zum 19. und 20. Jahrhundert, bis die beiden Ortsteile schließlich miteinander vereint wurden.

S’Estació

1875 eingeweiht 

  • Der Bahnhof von Santa Maria del Camí wurde am 25. Februar 1875 feierlich eingeweiht.
  • Er folgt in seiner Bauweise dem Modell des Bahnhofs von Binissalem.
  • Die Fassade ist mit Steinen verkleidet und mit Kranzgesims, Ecksteinen und Öffnungen versehen. 
  • Dieser Bahnhof war Startpunkt der Bahnlinie Santa Maria-Felanitx, die das Zentrum der Insel mit dem Süden Mallorcas verband.
  • Diese Strecke wurde 1967 von der FEVE stillgelegt.
  • Noch heute kann man den Verlauf der ehemaligen Gleise sehen, ebenso wie die Brücke in Richtung Santa Eugènia.
S’Estació
  • Die Eisenbahngesellschaft Servicios Ferroviarios de Mallorca trat das Bahnhofsgebäude schließlich an die Gemeindeverwaltung von Santa Maria del Camí ab.
  • Derzeit ist in diesem Gebäude das Kultur-, Sozial- und Freizeitzentrum untergebracht.

Posada de Son Güia Son Nét

Im Vall de Coanegra 

  • Son Güia, im Tal Vall de Coanegra gelegenes Landhaus. Zwischen Son Berenguer, es Cabàs und Son Oliver.
  • 1685 befand sich das Haus im Besitz von Pere Antoni Villalonga Güia.
  • Zum Landgut gehörte auch eine Mühle. 
  • Hier lebte zu Beginn des 20. Jahrhunderts der Comte Segnier. Wo er 1915 auch verstarb.
  • 1890 wurde das Haus von Joan Amengual erworben. Auch heute befindet es sich noch im Besitz der Familie Amengual.
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Hort i Molí de Can Salvà

Herrenhaus aus dem 19. Jahrhundert

  • Eigentum der Familie Salvà.
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Plaça de Ca n’Orell

Erstes Viertel des 20. Jahrhunderts

  • Unter dem Namen Plaça Reial sowie im 20. Jahrhundert als Plaça del General Goded bekannt.
  • Dieser Platz war einst Teil des Hauses Ca n’Orell (aus Bunyola stammende Familie).
  • Die Familie Orell verkaufte ihre Grundstücke an die Gemeindeverwaltung von Santa Maria del Camí, um einen Platz zwischen dem Bahnhof und der Straße nach Inca anzulegen.

Sa Vileta - Baronia de Terrades

Ehemaliger arabischer Aussiedlerhof

  • Ehemaliger arabischer Aussiedlerhof mit dem Namen Albiar (1246).
  • Befand sich im Besitz von Bernat de Santa Eugènia.
  • Bernat de Santa Eugènia schenkt das Gut Jaume de Terrades als Belohnung für dessen treue Dienste im Zuge der Eroberung Mallorcas, verbunden mit dem Titel einer Baronie.
  • Der Aussiedlerhof grenzte an Gemeinplätze, Strauchheiden von Consell sowie die Straßen von Inca und Muro.
Sa-Vileta-Baronia-de-Terrades

Plaça de Son Fango

Ab den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts

  • Befindet sich auf den einstigen Anbauflächen von Ca n’Andria. 

Passatemps i Camí de Passatemps

15. Jahrhundert 

  • Passatemps ist ein kleines Gebiet der Gemeinde Santa Maria del Camí, das den nordwestlichen Teil vom Puig de Son Seguí bis zur Straße nach Sencelles umfasst.
  • Ehemaliger arabischer Aussiedlerhof.

Plaça de Can Fuster

Erste Erwähnung im Jahre 1335 (14. Jh.)

  • Hier befand sich die Casa de la Curia (Sitz der Justizverwaltung) der Grundherrschaft Santa Maria del Camí (Haus Nr. 1).
  • Lag am Anfang vom Camí de Passatemps. 
Plaça-de-Can-Fuster

Sèquia Reial de Coanegra

Aus römischer Zeit

  • Der Bewässerungskanal verlief durch das Tal Vall de Coanegra, in Santa Maria del Camí, und leitete das Wasser von der Quelle Font de Son Pou bis in das Ortszentrum.
  • Die Ursprünge gehen auf die Zeit der römischen Besiedlung zurück.
  • Die erste urkundliche Erwähnung, die noch erhalten ist, stammt vom 7. Mai 1503.
  • Der Kanal war aus Stein und Kalkmörtel gefertigt und mit Hydraulikzement beschichtet.
  • Er verläuft parallel und nahe dem Sturzbach Coanegra.
  • Mit der Gründung der beiden Ortskerne La Vila und Els Hostals im 17. Jahrhundert war die Wasserversorgung über den Bewässerungskanal von Coanegra notwendig geworden, da die Gemeindebrunnen nicht mehr für die Versorgung der Bevölkerung ausreichten.
Sèquia-Reial-de-Coanegra
  • Das Wasser wurde bis zur Straße nach Inca geleitet, wo sich ein Wasserspeicher in der Nähe der Häuser von Son Dolç befand.
  • 1743 wurde die Vereinbarung getroffen, den Bewässerungskanal bis zur Plaça de la Vila zu führen und dort einen Speicher anzulegen.

Sa Quintada de Terrades

Als Viehweide bestimmt

  • Befand sich in der Nähe der Landgüter Son Barca, Terrades, Can Cerdó und Son Llaüt.
  • War als Weideland und Tränke für Vieh vorgesehen.

Ca Ses Monges o Can Mates

Die Gemeinde Santa Maria del Camí besitzt auch das öffentliche Landgut Ca Ses Monges, auch Can Mates genannt, das erst vor kurzem von der Gemeindeverwaltung restauriert wurde. Hierbei handelt es sich um ein bekanntes und symbolträchtiges Landgut im Vall de Coanegra, und ist somit Teil der Serra de Tramuntana, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Das Landgut zeichnet sich durch seinen außergewöhnlichen architektonischen und ökologischen Wert aus. Außerdem umfasst es eine Schutzhütte, die Familien, Freunde oder Studenten aufsuchen können, um sich hier zu erholen, die Umgebung zu genießen und zu übernachten. Vor kurzem sind die Gemeindeverordnung zur Reglung der Nutzung der Ausstattung dieses Landguts sowie die Steuerverordnung zur Gebührenfestsetzung für die Nutzung des Landguts verabschiedet worden.

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